Vergleicht man die „Spielstärkepunkte“ der elf Mannschaften in der 3. Tischtennis-Bundesliga unter der Voraussetzung, dass immer die vier gemeldeten Stammspieler zu den Meisterschaftsspielen antreten, so sollte die Zweitvertretung des TTBL-KLUBS TTS Rhönsprudel Fulda-Maberzell der eigentliche Titelfavorit sein, gefolgt von der SV Union Velbert. Dann schon aber erscheint in dieser Rangliste bereits der letztjährige Aufsteiger und spätere Vizemeister TTC Champions Düsseldorf. Dass der Erfolgsweg des Fusionsklubs aus dem Süden der Landeshauptstadt noch nicht zu Ende zu sein scheint, verspricht auch die Verpflichtung von Thomas Keinath.
Der mittlerweile 42-jährige in Hanau geborene Tischtennisprofi kommt vom Bundesligisten TTC Fulda-Maberzell an den Rhein. Sein erster internationaler Erfolg war der Gewinn der Jugend-Europameisterschaft mit der DTTB-Auswahl in den Jahren 1991 und 1995. Drei Jahr später dann sein größter Triumph im
Nationaltrikot: Mit Lars Hielscher (jetzt Nummer eins beim Ligakonkurrenten Velbert) holte er die Bronzemedaille bei den Europameisterschaften im Doppel. „Auch mein zweimaliger Sieg bei den US-open gehört zu den Höhepunkten“, sagt der Angriffsspieler Keinath.
Da er keine Chance auf einen dauerhaften Einsatz in der deutschen Nationalmannschaft sah, nahm er 2007 die slowakische Staatsbürgerschaft an und trat bei drei Weltmeisterschaften an. Keinath, der seit 2002 permanent zu den Top100 der Weltrangliste zählt, hat sich mit seinem Sport längst ein zweites Standbein geschaffen. In Lehrgängen gibt er seine Erfahrungen weiter. „Ich weiß, dass ich auf diesem sehr hohen Niveau nicht mehr so lange spielen kann. Aber auch wenn ich meine Trainerlaufbahn forciere, werde ich noch eine ganze Zeit lang in der Lage sein, fast jeden Spieler im Bereich der besten 100 Spieler zu schlagen“, sagt er. „Ich habe mir große Ziele mit dem Klub gesetzt. Das größte ist der Aufstieg in die erste Liga und später einmal Trainer des TTC zu sein“, erklärt Keinath.
Sein Wechsel aus der ersten Liga in die dritte Klasse nach Düsseldorf hat einen persönlichen Grund: „Eines meiner besten Jahre im Tischtennis habe ich beim Bundesliga-Team von Müller Würzburger Hofbräu verbracht. Seit der Zeit bin ich mit meinem damaligen Mitspieler und heutigen Team-Manager der Champions Frank Müller befreundet.“