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Dieses West-Derby der beiden Spitzenmannschaften aus der 3. Tischtennis-Bundesliga hatte es nicht verdient, ohne Zuschauer gespielt zu werden. Denn hochklassige Ballwechsel zeigten nicht nur DTTB-Trainer und Ex-Nationalspieler Lars Hielscher, der mit seinen Velberter Kollegen des SV Union, den beiden Ex-Nationalspielern Rumäniens, Constantin Cioti, Adrian Dodean und Schottlands Meister Gavin Rumgay in Eller bei uns antrat. Und mit etwas Glück – bei uns fiel „Flo“ Wagner kurzfristig aus, mit 5:3 die Punkte ins Bergische entführte, sondern auch die Akteure von TTC-Team-Manager Frank Müller.

Denn auch die Heim-Mannschaft mit dem mehrmaligen und WM-Teilnehmer aus Kroatien, Roko Tosic, dem dreimaligen Gehörlosen-Weltmeister Thomas Keinath und zweimaligen Europameister (in Doppel- und Team-Wettbewerb) sorgten wie auch Minh Tran Le für spektakuläre Ballwechsel, die durchaus auch höherklassig angesiedelt hätten sein können. Dass die Champions am Ende in der weitgehend ausgeglichenen Partie mit 3:5 unterlagen, hatten der als Ersatz für den erkrankt verhinderten Team-Kapitän Dominik Halcour eingesprungene Dr. Patrick Leis fast schon befürchtet, als der ehemalige Jugend-Nationalspieler Florian Wagner nach dem ein- und warmspielen signalisierte: „Es geht nicht. Die Schulter macht nicht mit.“

So musste der ehemalige Deutsche Universitäts-Vizemeister Minh Tran Le ran – und der konnte trotz allen Kampfgeistes keinen Punkt für uns holen.

 

Doch die Schuld an der Niederlage nahm Champions-Neuzugang Thomas Keinath auf sich: „Ich habe gegen Lars 2:1 nach Sätzen und 8:1 geführt, dann den Kopf verloren und versagt. Das Spiel muss ich gewinnen. Und auch gegen Cioti hatte ich im ersten Satz bei klarer Führung meine Chance. Sowas darf mir nicht passieren“, erklärte der Rechtshänder, der bis zur 8:1-Führung gegen Hielscher zeigte, warum er immer noch international unterwegs ist. 

DTTB-Trainer Hielscher, mit Chtchetinine erfolgreichster Akteur in der Halle, gab zu: „Das war glücklich für uns. Wenn Florian spielt, wenn Thomas ruhiger bleibt, dann verlieren wir hier wohl. Aber es war ein phantastisches Spiel. Schade, dass keine Zuschauer da sein durften.“     

Auf Seiten der Gastgeber überzeugte neben Tosic vor allem Abwehr-Ass Evgueni Chtchetinine. Der 50-jährige „bestrafte“ den rumänischen Ex-Internationalen Dodean für eine kurzzeitige Arroganz bei klarer Führung für den Velberter im ersten Satz, als er dem Linkshänder diesen Durchgang regelrecht „klaute“. Und danach war es ein Chtchetinine, der als unüberwindliche Mauer auch die unerreichbarsten Bälle auf den Tisch zurück zauberte und den Rumänen trotz des ständigen coachens durch Constantin Cioti bezwang. Die spektakulärsten Balldechsel lieferte aber das Duell Tosic gegen Cioti, bei der sich „Kampfmaschine Tosic“ glücklich, aber hoch verdient durchsetzte. Weil Cioti doch durch recht viele Netzbälle zu Punkten kam. 

 

Wie nun die Saison weitergeht, ist noch unklar. Zwar sind die Spiele der viertklassigen Fußball-Regionalliga laut NRW-Behörden weiter mit ihren ‚profiähnlichen Strukturen‘ erlaubt, doch Tischtennis und andere Sportarten müssen ihre Drittliga-Aktivitäten einstellen. Wohl wegen fehlender profiähnlicher Strukturen? 

     

 

		Heim		Gast	S1	S2	S3	S4	S5	Sätze	Gesamt
D1-D1
D2-D2
1-2		Tosic, Roko		Cioti, Constantin	11:8	11:13	11:7	7:11	12:10	3:2	1:0
2-1		Keinath, Thomas		Hielscher, Lars	11:7	11:8	5:11	8:11	5:11	2:3	1:1
3-4		Chtchetinine, Evgueni		Dodean, Adrian	11:9	11:2	12:10			3:0	2:1
4-3		Tran Le, Minh		Rumgay, Gavin	7:11	7:11	5:11			0:3	2:2
1-1		Tosic, Roko		Hielscher, Lars	9:11	11:7	7:11	7:11		1:3	2:3
2-2		Keinath, Thomas		Cioti, Constantin	9:11	5:11	8:11			0:3	2:4
3-3		Chtchetinine, Evgueni		Rumgay, Gavin	11:2	11:5	11:9			3:0	3:4
4-4		Tran Le, Minh		Dodean, Adrian	5:11	11:8	4:11	13:15		1:3	3:5
					Bälle 267:285					13:17	3:5