Rheinische Post Düsseldorf, 19. April 2018 | 00.00 Uhr – Lokalsport
Düsseldorf. Die Düsseldorfer nehmen ihr Aufstiegsrecht in die 3. Bundesliga nicht wahr. Der Umbruch wäre zu groß.
Beim TTC Champions hat man sich die Entscheidung, in welcher Liga die erste Herrenmannschaft in der nächsten Saison an die Tischtennisplatten treten wird, nicht leichtgemacht. Nach drei Aufstiegen in Folge hatte man als Neuling souverän die Meisterschaft in der Regionalliga gewonnen und damit die Berechtigung, in der 3. Bundesliga aufschlagen zu dürfen.
Nach dem letzten Ligaspiel, das das Team aus dem Süden Düsseldorfs gegen den ASV Süchteln unangefochten für sich entscheiden konnte, saß die Truppe mit Team-Manager Frank Müller bis spät in der Nacht zusammen und beriet über das Für und Wider eines vierten Aufstiegs in Serie. Letztlich einigten sich die Champions darauf, gemeinsam weiter in der Regionalliga zu spielen, anstatt mit einer dem Reglement entsprechend nur noch aus vier Akteuren bestehenden Mannschaft in der 3. Bundesliga anzutreten.
Der vielleicht wichtigste Grund, das Aufstiegsrecht nicht wahrzunehmen, liegt schon im Wort „gemeinsam“. Dazu sagt der 1. Vorsitzende des TTC Champions, Joachim Breitbach: “ Wir haben eine wirklich intakte und gut funktionierende Mannschaft mit einem tollen Teamgeist, die sich regelmäßig auch privat trifft. Und dieses Team bestand in dieser Saison, in der mit Sechser-Mannschaften gespielt wurde, aus acht Spielern. In der 3. Liga wird mit 4er Mannschaften gespielt. Das hätte zum personellen Bruch im Team geführt.“
Wichtig für den Entschluss gegen die 3. Bundesliga war auch, dass der sportliche Anreiz, in einer höheren Liga zu spielen, nicht mehr ausschlaggebend war, da alle Spieler der Champions früher schon höherklassig gespielt haben. Auch die Aussicht auf enorme zeitliche Zusatzbelastungen in der höheren Klasse mit Fahrten nach Hamburg, Berlin, Schwarzenbek, Fulda, Mühlhausen oder Jena bestärkten die Spieler um Kapitän Dominik Halcour, weiter in der Regionalliga zu spielen. Das letzte und vielleicht alles entscheidende Wort in der Runde hatte eine Frau. „Die Fahrten sind so weit. Da kann ich ja garnicht mehr mitkommen“, sagte die 89jährige Mutter von Teamchef Müller. Damit war das Thema Aufstieg dann endgültig vom Tisch.
Dass der TTC Champions auch in der kommenden Regionalliga-Spielzeit eine führende Rolle spielen will, machte Teamchef Müller, früherer deutscher Mannschaftsmeister mit Würzburg, auch an diesem Abend klar. „Der 38-jährige Kroate Roko Tosic, der auch schon in der 1. Bundesliga aktiv war und zuletzt Spitzenspieler beim SV Salamander Kornwestheim in der Regionalliga Südwest war, wird zu uns kommen“, gab Müller bekannt. Tosic soll für den nicht immer zur Verfügung stehenden Minh Tran Le zum Einsatz kommen und wird aufgrund seiner Spielstärke die neue Nummer zwei des TTC Champions werden.
(mjo)