Sieben Jahre nach dem letzten Titelgewinn gelang der 5. Eintag in die Siegerliste
(M.P.) Selten wurde eine 2:0-Satzführug so gefeiert. Es war genau 20:15 Uhr, als Timo Boll den Satzball zum 11:7 verwandelte und damit den Erfolg des Rekordmeisters perfekt machte, der zu diesem Zeitpunkt mit 2:0 nach Spielen führte und nach dem Hinspiel am vergangenen Sonntag mit acht gewonnen Sätzen auch theoretisch nicht mehr zu schlagen war.
Boll war mit seinen Siegen über Jun Mizutani und Dimitrij Ovtcharov auch heute wieder der überragende Mann. Den Weg hat aber völlig überraschend Stefan Fegerl bereitet, der zum Auftakt Mizutani schlug und damit für ein wirkliches Break sorgte. „Das ist mein erster Champions League-Sieg. Es ist fantastisch, Teil dieser Mannschaft sein zu dürfen. Das ist für mich das Highlights meiner Karriere.“
„Wir sind überglücklich und mächtig stolz auf unsere Truppe“, so ein strahlender Manager Andreas Preuß. „Wir haben uns den Cup wirklich verdient, sind in den letzten Jahren zum Teil nur sehr knapp gescheitert. Jetzt waren wir einfach mal dran. Wenn man die beiden Endspiele betrachtet, war Timo unser Superstar, wenn man sich die ganze Saison anschaut, war die Mannschaft der Star.“
Selbst der sonst so bescheidene Timo Boll wirkte heute überschwänglich. „Wir haben sieben Jahre auf diesen Titel gewartet. Und natürlich hat es mich immer gefuchst, wenn wir im Finale verloren haben. In diesem Jahr hat einfach alles gepasst. Orenburg hat etwas geschwächelt und wir haben den Moment genutzt.“
Trainer Danny Heister weiß natürlich, wem die Mannschaft einen Großteil dieses Triumphes zu verdanken hat. „Was Timo spielt, ist einfach der Wahnsinn und wie er mit der Erwartung an ihn und dem Druck umgeht, ist kaum mit Worten zu beschreiben. Aber gewinnen können wir nur, wenn alle ihren Beitrag leisten. So wie Stefan heute oder auch die Spieler, die aussetzen. Das macht eine echte Mannschaft aus und das sind wir auch.“
Die große Sause wird es trotz aller Freude heute Abend nicht geben. Um 4 Uhr Ortszeit (1 Uhr MESZ) wird die Mannschaft bereits am Hotel abgeholt und macht sich auf die Rückreise (eine Einladung zum Empfang der Spieler am Düsseldorfer Flughafen ist Ihnen diese Woche bereits zugegangen), nächsten Samstag steht mit dem Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft in Frankfurt bereits die nächste Titelchance und das letzte Spiel der Saison an.
Das Spiel im Überblick:
TTC Fakel Orenburg – Borussia Düsseldorf 1:3
Jun Mizutani – Stefan Fegerl 1:3 (13:11, 8:11, 9:11, 11:13)
Dimitrij Ovtcharov – Timo Boll 1:3 (11:7, 11:13, 8:11, 7:11)
Vladimir Samsonov – Kristian Karlsson 3:0 (11:7, 11:7, 11:9)
Jun Mizutani – Timo Boll 0:3 (5:11, 7:11, 7:11)